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Fachtag und neue Leitung für die Brüder- und Schwesternschaft
Der 48. Brüder- und Schwesterntag startete mit einem Fachtag zum Thema „Wenn Gerechtigkeit und Frieden sich küssen Psalm 85,11“. Rund 70 Mitglieder der Brüder und Schwesternschaft sowie einige Gäste waren gekommen, um sich mit dem Thema Gerechtigkeit zu beschäftigen. Nach dem geistlichen Impuls durch Landespastorin Annika Woydack, Diakonisches Werk Hamburg, widmete sich Prof. Dr. Andreas Langer von der HAW in Hamburg in seinem Vortrag „Generationenverantwortung, Krieg, Cyberstrukturen: Perspektiven auf mehr soziale Gerechtigkeit“ der wissenschaftlichen Gerechtigkeitstheorie.
Mehr Gerechtigkeit
Sein Fazit aus drei verschiedenen Ansätzen von Gerechtigkeitstheorie lautete, dass das Ideal einer gerechten Gesellschaft nicht zu erreichen ist. Deshalb müsse es darum gehen, dass mehr Gerechtigkeit erreicht werde. Drei Perspektiven für mehr Gerechtigkeit zeigte Langer auf: Erstens die Generationenverantwortung bei der Bewahrung der Schöpfung, zweitens bei der neu entfachten Diskussion zum Wehrdienst auch von vornherein die Soziale Arbeit mitzudenken als soziales Pflichtjahr für alle und drittens bei der Digitalisierung für gleiche Chancen zu sorgen. Im Anschluss gab es einen lebhaften Austausch der Anwesenden zum Vortrag, welcher in verschieden Arbeitsgruppen am Nachmittag fortgesetzt wurde.
Abschied und Neuanfang
Am Samstag verabschiedeten Bischöfin Kirsten Fehrs und Vorsteher Pastor Dr. Andreas Theurich in einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche in Hamm die bisherige Konviktmeisterin Claudia Rackwitz-Busse. Sie leitete die aus vielen regionalen Zusammenschlüssen - den Konvikten - bestehende Gemeinschaft von Diakon*innen.
Als ihre Nachfolgerin wurde die Sozialpädagogin und Diakonin Jacinda Sroka ins Amt eingeführt. Sie wird die neuerdings als eingetragener Verein geführte Brüder- und Schwesternschaft gemeinsam mit zwei ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern leiten. In der Stiftung Das Rauhe Haus übernimmt sie zugleich die neu geschaffene Stabsstelle Profilentwicklung.
Jacinda Sroka ist seit vielen Jahren Mitglied in der Brüder- und Schwesternschaft. Sie hat an der Ev. Hochschule studiert, arbeitete für obdachlose Menschen und mit Langzeitarbeitslosen, dann in der Erwachsenenbildung und bald als Coach und Trainerin. Aus privaten Gründen lebte sie rund zehn Jahre in der Schweiz. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet sie wieder in Hamburg, zuletzt als Projektkoordinatorin „IN_Bergedorf“ für die Ev. Stiftung Alsterdorf.
Beim anschließenden Empfang im Wichern-Forum mit rund 250 Gästen standen noch einmal die Arbeit und die Leistungen von Claudia Rackwitz-Busse im Vordergrund. Sie wurde u.a. durch den Vorsteher des Rauhen Hauses, durch die Ev. Hochschule und den Verband Evangelischer Diakonen-, Diakoninnen- und Diakonatsgemeinschaften in Grußworten gewürdigt.
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Von links: Jacinda Sroka, Bischöfin Kirsten Fehrs, Claudia Rackwitz-Busse

Applaus für die scheidende Konviktmeisterin Claudia Rackwitz-Busse

Jacinda Sroka stellt sich vor. (Fotos: Martin Krok)