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Kinderbischöfinnen in St. Nikolai ins Amt eingeführt
Die Hauptkirche St. Nikolai sei dafür der passende Ort, erklärte Dr. Martin Vetter, Propst und Hauptpastor in seiner Begrüßung. Denn die Tradition der Kinderbischöfe stammt aus dem Mittelalter und geht auf Bischof Nikolaus von Myra zurück. Im 4. Jahrhundert setzte er sich besonders für Kinder und Jugendliche ein. In Erinnerung an den Bischof von Myra begannen Schüler der Klosterschulen im Mittelalter damit, zum Nikolaustag einen Kinderbischof zu wählen, der sich für bessere Lebensbedingungen für Kinder einsetzte.
Einsatz für Kinderrechte
Vor 31 Jahren wurde die mittelalterliche Tradition wieder ins Leben gerufen. Seitdem kommen jährlich drei Kinderbischöf*innen aus der Wichern-Schule. Gemeinsam mit ihren Mitschüler*innen engagieren sie sich für die Rechte von Kindern. Die drei diesjährigen Kinderbischöfinnen beschäftigen sich zusammen mit den Kindern der 6. Klassen aus Stadtteilschule und Gymnasium mit dem Thema „Für eine Anerkennung unserer Vielfalt: Wir sind nicht gleich, aber alle gleich wertvoll! Wir wollen Beteiligung und Gleichberechtigung für alle Kinder.“ Grundlage hierfür ist zweite Artikel der UN-Kinderrechtskonvention, der gleiche Rechte für alle Kinder fordert.
Es ist normal, anders zu sein
In ihrer ersten Predigt erläuterten die drei Kinderbischöfinnen, was sie im Laufe ihrer Amtszeit vorhaben. Eine Erkenntnis haben sie aus der Vorbereitung auf ihre Predigt schon gewonnen: Es ist normal, anders zu sein und doch haben alle die gleichen Rechte und dürfen nicht benachteiligt werden. Die Kinderbischöfinnen wollen sich mit Menschen treffen, die sich mit Diskriminierung auskennen und mit ihnen beraten, was auch Kinder gegen Benachteiligung und Ausgrenzung tun können. Außerdem wollen sie herausfinden, welche Möglichkeiten sie haben, sich gegenseitig zu unterstützen und Erwachsene auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Der traditionelle Besuch bei ihrer „Amtskollegin“ Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck und EKD-Ratsvorsitzende, darf ebenfalls nicht fehlen. Zum Ende ihrer Amtszeit werden die Kinderbischöfinnen zusammen mit ihren Mitschüler*innen bei ihrer Ausführung am 14. April 2026 darüber berichten, was sie über das Thema gelernt haben.
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Die Kinderbischöfinnen von links: Anastasia Koloda, Paula Lüdtke, Amilia Schmidt