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Stiftung Das Rauhe Haus eröffnet Wohnhaus für Menschen mit Behinderung

Hamburg, 18. Mai 2021 - Am 4. Juni, 11 Uhr,  wird in Anwesenheit von Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderung auf dem Stiftungsgelände in Horn eröffnet.

Die Veranstaltung wird coronabedingt in kleinem Rahmen stattfinden. Neben der Sozialsenatorin werden Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Hauses, Angehörige, Mitarbeitende und der Vorstand der Stiftung an der Einweihung teilnehmen.

Im neuen Wohnhaus, nach dem vorherigen historischen Gebäude „Alte Bäckerei“ genannt, sind 19 Menschen mit Behinderung Mieter in einer Wohngemeinschaft und in Einzelapartments. Sie werden ambulant betreut. Hinzu kommen zwei Wohneinheiten für Studierende und Auszubildende. Das Dachgeschoss beherbergt drei frei vermietete Wohnungen.

Zehn der neuen Mieter sind zuvor in stationären Wohngruppen des Rauhen Hauses betreut worden. Die Sozialbehörde wie Das Rauhe Haus streben für alle, die dies bewältigen können, ein möglichst eigenständiges Leben in eigenem Wohnraum an. Neun weitere Jungerwachsene mit Behinderung, die bisher bei ihren Familien gelebt haben, ziehen jetzt an diesen neuen Lebensort.

Weil nicht erwartet werden kann, dass Menschen mit Behinderung, die oft lange stationär betreut wurden, eine eigenständige Lebens- und Alltagsgestaltung sofort bewältigen können, ist das besondere Konzept des „Wohntrainings“ entwickelt worden, das die Klientinnen und Klienten über zwei bis drei Jahre intensiv fördert und begleitet. Diese Begleitung erstreckt sich nicht nur auf Haushaltsführung und Ernährung, sondern schließt auch Freizeitgestaltung und die Pflege von sozialen Kontakten ein.

Die Stiftung Das Rauhe Haus hat sich schon vor einigen Jahren für diesen Neubau entschieden, da Wohnraum für Menschen mit Behinderung in Hamburg kaum zur Verfügung steht. Für den Neubau wurden knapp acht Millionen Euro aufgewendet.Im Erdgeschoss befindet sich außerdem die neue Cafeteria für betreute Menschen und Mitarbeitende auf dem Stiftungsgelände. Sie steht auch Stadtteilbewohnern und Gästegruppen offen. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Lounge, in der man Kaffee und Snacks genießen kann. Die Lounge wird als ein Arbeitsprojekt von Menschen mit Behinderung betrieben.

Für die Gestaltung der Lounge hat der Bildhauer Hauke Jessen ein Kunstwerk entworfen. Er wurde durch eine Kooperation mit dem Projekt „Artengel“ des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Nordkirche gewonnen. Während des Entstehungsprozesses wird Hauke Jessen in Kontakt mit behinderten und psychisch erkrankten Mensen sowie Jugendlichen aus dem Rauhen Haus sein, um deren Lebenswirklichkeit kennenzulernen. Die Erfahrungen aus diesem Prozess fließen in Jessens Arbeit ein.

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Außenansicht des neuen Wohnhauses Alte Bäckerei auf dem Stiftungsgelände